
Frühling hej bei uus im Saarland – die Felder werden grün, die Natur erwacht, und es beginnt ein Wettrennen im Morgengrauen: Der Verein DRAP e.V. – das steht für Drohnenrettung Aschbach / Primstal – setzt sich seit fünf Jahren mit modernster Technik und großem Engagement dafür ein, Rehkitze vor dem Tod durch Mähmaschinen zu bewahren.
In Aschbach und Primstal, wo der Verein zu Hause ist, sowie unter anderem in Thalexweiler, Lebach und Falscheid war unser Team in diesem Frühjahr im Einsatz. Die Einsatzorte außer Aschbach und Primstal verändern sich von Jahr zu Jahr, da wir so langsam an die Kapazitätsgrenzen stoßen, aber trotzdem helfen möchten, wenn wir gefragt werden. Der Erfolg gibt uns recht: Rund ein Dutzend Kitze konnten in diesem Jahr durch das Zusammenspiel von Drohnentechnik und tatkräftigen Helfern gerettet werden – verhältnismäßig wenig. In diesem Jahr waren die Pflanzen früher bereit zur Mahd, als die Tiere ihren Nachwuchs bekommen haben.
Drohnen mit Wärmebildkameras im Morgengrauen
Rehkitze verstecken sich instinktiv im hohen Gras und ducken sich, um vor Fressfeinden geschützt zu sein – doch dieser Schutzmechanismus wird ihnen bei der Mahd oft zum Verhängnis. Die Kitzrettung beginnt daher meist schon vor Sonnenaufgang. Mit Wärmebild-Drohnen fliegt das Team von DRAP e.V. die Flächen ab, die idealerweise dann zeitnah gemäht werden.
Sobald eine Wärmesignatur entdeckt wird und ein Jungtier zeigt, eilen die Helfer los, sichern es vorsichtig und bringen es für die Dauer der Mahd in Sicherheit – in unserem Fall in einer belüfteten, schattigen Kiste am Feldrand. Die Kisten werden uns vom Baumarkt in der Nachbargemeinde kostenlos zur Verfügung gestellt.
Nach dem Mähen wird das Kitz zurückgebracht und vorsichtig ausgesetzt, damit es von seiner Mutter wieder angenommen werden kann. Erfahrungsgemäß funktioniert das problemlos.

Ehrenamt und Einsatzbereitschaft
Hinter dieser erfolgreichen Tierschutzarbeit stehen 10 Piloten und mehr als 30 freiwillige Helfer, die in der Hochsaison teilweise wochenlang jeden Morgen früher aufstehen, um noch vor der ersten Mahd auf dem Feld zu sein. Die Arbeit ist ehrenamtlich, die Technik teuer – aber das Ergebnis entschädigt: Jedes gerettete Rehkitz ist ein sichtbarer Erfolg und ein Zeichen dafür, dass moderne Technik und Engagement eine tolle Kombination ergeben.
Mitmachen, unterstützen und vor allem: gerne nachmachen
DRAP e.V. freut sich über jede helfende Hand – ob als Pilotin oder Pilot, freiwilliger Helfer oder durch Spenden. Auch Interessenten aus unseren Nachbargemeinden und -ortschaften sind herzlich eingeladen, sich beim Verein zu melden. Wir teilen unsere Erfahrungen und lassen uns sehr gerne „in die Karten gucken“. Profitiert von unserem Wissen über Förderprogramme, Helfermotivation und rechtliche Rahmenbedingungen. Wir ziehen alle am gleichen Strang.
Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass junge Wildtiere eine Chance auf ein schönes Leben haben – und dass Fortschritt und Naturschutz Hand in Hand gehen. Weitere Infos, Kontaktmöglichkeiten und Einsatzberichte gibt es beim Vorsitzenden Jörg Zarth, bei mir hier auf dieser Website, auf unserer Facebook-Seite sowie bei unseren vielen freiwilligen Helfern. Die meisten von uns veröffentlichen ihre Impressionen von der Rehkitzrettung im (WhatsApp-)Status, auf Instagram oder Facebook. Falls ihr die Bilder und Videos seht: Sprecht uns einfach darauf an, wenn ihr mitmachen möchtet oder Informationen benötigt. Wir vermitteln euch gerne weiter an die richtigen Stellen.























